Dienstag, 25. Mai 2010

Die Gefahr falscher Lehren

19.12.2007

In der Gemeinschaft wird die reine Lehre als eine sehr wichtige Sache verstanden. Sicher, der Apostel Paulus schreibt: „Achte auf dich selbst und auf die Lehre; halte daran fest! Wenn du

das tust, rettest du dich und alle, die auf dich hören.“ (1 Tim 4, 16), und an die Galater (1,9): „Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht.“ Und Jesus sagt: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien.“ (Joh 8. 31f).

Wer falsch lehrt, dient nicht wirklich Gott...

Lehre und Leben sind eng miteinander verbunden...

Falsche Lehren haben einen schlechten Einfluss auf die Gemeinschaft und führen weg von Gott...

„Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht. Wer aber in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt, dann nehmt ihn nicht in euer Haus auf, sondern verweigert ihm den Gruß. Denn wer ihm den Gruß bietet, macht sich mitschuldig an seinen bösen Taten.“ (2 Joh 9-11)

Du kannst näheres in ihrem Artikel unter http://followchrist.info/e_teach.html nachlesen.

Sicher ist es biblisch, auf die Reinheit der Lehre zu achten. Aber unsere Erkenntnis ist in dieser Welt begrenzt. Nicht jedes theologische Detail ist in der Bibel unzweideutig erklärt. Wo ist also die Grenze zwischen richtiger und falscher Lehre? Wie kann man insbesondere unterscheiden, ob die Lehre eindeutig falsch ist und ins Verderben führt oder ob sie nur theologisch nicht ganz korrekt ist, aber die eigene Errettung nicht gefährdet?

Wie sollen wir z. B. die Bibel interpretieren?

Wenn liberale Theologen große Teile der Bibel als nicht authentisch verwerfen, dann beseitigt es die Autorität der biblischen Wahrheit und stempelt die ersten Christen zu Lügnern, welche die Bibel als ein Buch von Mythen schrieben. Diese Herangehensweise stellt viele Lehren der Bibel in Frage. Deshalb muss sie falsch sein.

Ein anderes Extrem wäre es, zu sagen, die Bibel sei wortwörtlich so von Gott diktiert worden und enthielte weder Fehler noch Widersprüche in ihrem Text. Oder zu behaupten, die Bibel sei ein naturwissenschaftliches oder ein Geschichtsbuch. Bekannt ist die Debatte um die Erschaffung der Welt in sechs Tagen. Wenn wir die Bibel mit kritischem Verstand lesen, finden wir in ihr Widersprüche – sowohl in ihr selbst als auch im Hinblick auf die Naturwissenschaften.

Ich finde, ein vernünftiger Weg ist die Ansicht, dass die Bibel eine Bibliothek von unterschiedlichen Literaturgattungen ist. Sie wurde von Menschen geschrieben, die Gott kannten. Sie schrieben über ihn und über die Geschichte der Erlösung. Jeder schrieb entsprechend dem Wissen seiner Zeit. Und dieses Wissen nahm zu, besonders nach dem Kommen Jesu. Diese Ansicht ist auch die Sichtweise der Gemeinschaft.

Wenn jemand einem großen Teil der Bibel keinen Glauben schenkt, verändert das sein Leben in beträchtlicher Weise. Wenn jemand überzeugt ist, dass die Welt in sechs Tagen geschaffen wurde, und dann noch einigen anderen Lehren der Bibel buchstäblich folgt, kann das zu einigen seltsamen Beschränkungen in Bezug auf Ernährung, Kleidung oder der Stellung der Frau führen. Aber hindert es daran, den grundlegenden Lehren Jesu zu folgen, zu lieben und heilig zu sein, um durch den Glauben an ihn gerettet zu werden?

Ein anderes Beispiel: Wenn die allgemeine Lehre ist, dass wir die Hilfe Jesu für unsere Errettung brauchen und dass wir aufgerufen sind, uns von unseren Sünden zu bekehren: Ob jemand nun glaubt, er wäre als Sünder geboren, oder ob er meint, er habe nur eine Versuchbarkeit zur Sünde: Ändert sich für ihn etwas entscheidend in seinem Mühen um Heiligung? Gottes Macht kann sowohl die Neigung zur Sünde als auch die sündige Natur besiegen. Und man kann beide Vorstellungen als Entschuldigung für die eigene Schwäche gebrauchen. Wäre es nicht viel wichtiger, die Haltung zu stärken, sich nicht für seine Sünden zu entschuldigen, sondern durch Jesus geheiligt zu werden?
Ein weiterer Gedanke: Wir erwarteten von jedermann, dass er die reine Lehre auf einem ziemlich hohen theologischen Niveau kennt. Aber was ist mit denen, die keine solche Ausbildung haben, um theologisch-philosophische Details zu verstehen? Und die psychisch Kranken? Wenn die Einzelheiten jeder Lehre die Grundlage der Erlösung bilden, wer kann dann noch erlöst werden?

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