(Bibeltext in der Überschrift nach der Einheitsübersetzung, im engl. Orignal: „damit ihr geheilt werdet“)
9.2.2011
Das Sündenbekennen ist für mich nach wie vor eine Frage. Wie vielen Leuten gegenüber muss ich es bekennen? Wie detailliert? Welche Sünden? usw.
„Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist einer fröhlich? Dann soll er ein Loblied singen. Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben. Darum bekennt einander eure Sünden, und betet füreinander, damit ihr geheiligt werdet. Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten.“ (Jak 5, 13-16)
Jakobus sagt, dass der Zweck der Beichte Vergebung und Heilung ist. Er fordert uns nicht auf, uns ständig mit unseren Sünden zu befassen, wohl aber in Zeiten der Krankheit. Ich denke, „Krankheit“ muss nicht nur ein körperliches Problem bedeuten, sondern auch ein seelisches, gefühlsmäßiges oder irgend etwas anderes, dass unsere Beziehung zu Gott beeinträchtigt.
Wie ich gehört und gelesen habe, ist es nicht heilsam, ständig in unseren Sünden zu wühlen oder sich früherer, schon vergebener Sünden zu erinnern und sich erneut über diese zu betrüben. Aber in einigen Fällen, z. B. wenn es emotionale Wunden oder ungebeichtete Sünden aus der Vergangenheit gibt, könnte es heilsam sein, diese ans Licht zu bringen, sie richtig zu bewerten, denen vergeben, die einen verletzt haben, und Vergebung zu erbitten und zu empfangen. Wenn das geklärt ist, sollten wir nicht weiter darin wühlen.
Schwieriger wird es, wenn es um gegenwärtige wiederholte Sünden geht. Da habe ich noch keine gute Antwort.
Und auch wenn wir nicht ständig nach Sünden Ausschau halten, kann es ganz vernünftig sein, ab und an verschiedene Bereiche unseres Lebens zu überprüfen, ob sie in Gottes Augen in Ordnung sind.
Man sollte auch nicht vergessen, dass uns Satan ohne Anlass damit angreifen kann, dass er uns an unsere vergangen Fehler und Sünden erinnert, um uns zu entmutigen. Er kann uns auch ruhelos und voller Schuldgefühle machen, ohne dass eine wirkliche Sünde vorliegt. Er möchte, dass wir uns hoffnungslos fühlen. Wenn uns der Heilige Geist einer Sünde anklagt, ist das ganz anders. Er ruft uns auf, die Dinge mit Gott zu klären und Frieden zu finden.